Pädagogik

Pädagogische Grundhaltung

  • Die Stadtrandschule Schaffhausen versteht sich als ein Systemisch- Konstruktivistisches Schulmodell. So wird davon ausgegangen, dass ein Selbst – im Rahmen der Schule ein Lernendes – ein in sich geschlossenes autopoietisches System ist. Daher kann sich eine Lernende nur selbstständig, in eigenem Tempo, mittels ihrer Individualität den Entwicklungslinien gemäss entwickeln.

  • Dies gelingt den Lernenden am besten, wenn sie in einer ansprechenden Lernumgebung selbstwirksam lernen können. Gleichzeitig geht dieses Selbst ständig soziale Beziehungen mit anderen systemischen Akteuren ein, weshalb es von Bedeutung ist eine Lernumgebung zu gestalten, in welcher der sozialen Interaktion viel Raum gegeben wird. Als Grundlage sei auf die Werke von Heinz von Foerster (Kybernetik, Konstruktivismus), Humberto Maturana (Autopoiese), Remo Largo (Entwicklungspsychologie) und Rolf Arnold (Pädagogik) verwiesen.

  • Mit Hilfe von individuellen Lern- und Wochenplänen wird den Schülern:innen ermöglicht, in einer sozialen Lernumgebung selbstständig und selbstwirksam zu lernen.

    Diese Wochenpläne werden mit Hilfe von Output Standards („Lernkontrollen“) und dem verbindlichen Lehrplan des Kanton Schaffhausens ergänzt.

    Auf dieser Grundlage kann ein individuelles Lernen innerhalb einer sozialen Gemeinschaft ermöglicht werden. Dem sozialen Lernen wird mit dem erlebten Verständnis für positive Individualität, soziale Rücksichtnahme und Verantwortung zusätzlich Raum gegeben.

  • Lernkontrollen sind nur sinnvoll, wenn das geprüfte Lernziel von dem/der Schüler:in geübt und von ihr auch erreicht werden kann. So sind Lernkontrollen eine mögliche Form von Beurteilungsraster und unterliegen wie diese den Bedingungen eines zirkulären Prozesses.

  • Nachfolgend wird das systemische Lernen am Beispiel von schulischem Lernen und Überprüfen erklärt. Für das Erwerben von Selbst- und Sozialkompetenzen gelten ähnliche systemische und zirkuläre Prozesse.

  • Korrekterweise müsste in diesem Zusammenhang von Lernstandserfassungen und nicht von Lernkontrollen gesprochen werden. Im Allgemeinen dienen Lernstandserfassungen dazu, einen Output mit den dazugehörenden Output-Standards abzugleichen.

    Durch regelmässige Lernstandserfassungen kann die Lehrende so überprüfen, ob sie die Outputs der Lernenden richtig einschätzt und sie auch ihrem Entwicklungsstand entsprechend fordert und fördert. Wird auf Lernstandserfassungen verzichtet, besteht die Gefahr, dass die Einschätzung der Lehrenden immer mehr von ihren subjektiven Beobachtungen beeinflusst wird und den unmittelbaren Bezug zum eigentlichen Output verliert.

  • In einem individualisierenden Unterricht sind Lernstandserfassungen nicht dazu geeignet, die Lernleistung von verschiedenen Schülern:innen miteinander zu vergleichen. Sie dienen dazu, den momentanen Lernstand einer Schüler:in zu erfassen und weisen darauf hin, ob die dem/der Schüler:in zugewiesene Aufgabe ihrem Entwicklungs- und Lernstand entsprach und von ihr auch ihren Fähigkeiten entsprechend bearbeitet wurde.

    Eine ungenügende Leistung in einer Lernstandserfassung kann somit folgende Ursachen haben:

    • Der Auftrag entsprach nicht dem Entwicklungs- und Lernstand der Schüler:innen.

    • Den Schüler:innen stand für die Bearbeitung des Auftrags nicht genügend Zeit zur Verfügung.

    • Lernstandserfassung entspricht nicht den gemäss Auftrag geübten Lernzielen, bzw. der zirkuläre Prozess
    wurde nicht eingehalten.

    • Die Schüler:innen haben den Auftrag nicht ihren Fähigkeiten entsprechend bearbeitet.

Lernprozess

Diagramm: Idealisierter Lernprozess